Freitag, 15. März 2013

gratwanderung

wolken1
gäbe es ein dort
hinter den wolken
würde in würde
abschied nehmen
leicht sein
denke ich im augenblick

Sprach - Los - Lassen

kast-liebe5-photocase_01
Obwohl ich ahnte
den Fluss täglich sah
der Jahr um Jahr
von meiner Insel fortriss
so vieles
damit ich lernte
Abschied zu nehmen
noch stand ich fest
auf dem Boden

doch der Tag kam
ich konnte sie nicht
und sie mich nicht
festhalten
so sehr ich sie liebte
meine Sprache trieb
mit Worten und allem
was mich ausmachte
weit am Horizont

Boden ohne Halt
beugte mich
liess dich frei
bewahrte die Melodie
und unser Einvernehmen

Donnerstag, 24. Januar 2013

End - Bindung

Babysocken2

ich spüre noch
Berührungen
kleine Füße
die ich bestrickte
voller Vorfreude
auf erste Schritte
ins Leben

eine kurze Zeitspanne
legte man dich
in meine Arme
stilles Krümelchen
du warst ganz warm

ich versäumte
Schuhe dir anzuziehen
verloren stehen sie
am Bettchen
auf das dein Papa
Paul gravierte

Freitag, 2. November 2012

von außen betrachtet

wohlwollend
bin ich
eine von denen
jetzt endlich frei
Lebensfreude
zu empfinden
nach all den Jahren
hinter Mauern
mit dem Plumpsklo
und den Kleinkarierten

bin zu müde
mich zu verteidigen
gestehe trotz allem
gelacht, getanzt
Blumen gesät
ja ich gestehe heimlich
verbotene Früchte vernascht
mich berauscht zu haben
an Wellen und der Sonne
- sie schien trotz der Mauer -
und geträumt
dass ich vergessen kann
die Zwänge und Enge

von außen betrachtet
gehörte ich aufs Schachbrett
als Bauernopfer
sah ich mich nie
nichts will ich vergessen
es bleibt ein Teil von mir

Verirrt

2011_05142011mai0024


Wir haben uns wie die Kinder im Walde verirrt,
hörten am Tag die Insekten noch summen.
Nun lauschen wir bange, das Herz schlägt verwirrt:
kein Geräusch, im Gehölz selbst die Vögel verstummen.

Hörten am Tag die Insekten noch summen,
als wir unbeschwert streiften durch Wald, Feld und Flur.
Kein Geräusch! Im Gehölz selbst die Vögel verstummen -
wo ist sie geblieben, die helle Natur?

Als wir unbeschwert streiften durch Wald, Feld und Flur,
glaubten, die Welt stünd` unendlich uns offen,
wo ist sie geblieben, die helle Natur?
Wohin nur sind Jugendtraum und alles Hoffen?

Glaubten, die Welt stünd` unendlich uns offen,
zürnten den Alten, die am Herdfeuer hockten.
Wohin nur sind Jugendtraum und alles Hoffen?
Wohin nur die Sehnsüchte, die so sehr uns lockten?

Zürnten den Alten, die am Herdfeuer hockten,
erkennen: auch wir sind am Weg angeschirrt!
Wohin nur sind Jugendtraum und alles Hoffen?
Wir haben uns wie die Kinder im Walde verirrt.

Dienstag, 9. Oktober 2012

auf kretischem Boden

Sonnenuntergang__Bucht_von_Plakias-Kreta

im Schatten zerklüfteter Felsen
rauscht die Brandung
ziehen Wolken

gelöst folgen sie
dem eigenem Lungenmaß
finden im Herztakt Frieden
der Himmel rundet sich
von Berggipfel zu Berggipfel
weilt das Auge
der Natur überlassen
überflüssige Spuren
fort zu spülen

töricht
das Haschen nach Wind

Montag, 4. Juni 2012

...

Muschel-feder-11
Blindenschrift

Wie Blindenschrift mag ich dir sein
begeb ich mich in deine Hände.
tauch tastend, lesend in mich ein
wie Blindenschrift mag ich dir sein
ein offen Buch in Mark und Bein
dass du drin läsest ohne Ende

Wie Blindenschrift will ich dir sein.
Begehre dich, wie deine Hände!

Montag, 19. März 2012

Fluss des Lebens


Bild von Holger Haack

liebesjunkie

brauche diese
glühwürmchen
im schwarzglanz
schwebe
placebo gesalbt
auf wolken
stolpere geblendet
wieder in lethefluten
und bettele um gnade
den entzugsschmerz
der droge ohne bitternis
auf den ersten schuss
und den verführer
der sehnen und sucht
mir schenkte
für immer zu bewahren
im trunkenen herzen

Sonntag, 4. März 2012

...

Blindenschrift

Wie Blindenschrift mag ich dir sein
begeb ich mich in deine Hände.
tauch tastend, lesend in mich ein
wie Blindenschrift mag ich dir sein
ein offen Buch in Mark und Bein
dass du drin läsest ohne Ende

Wie Blindenschrift will ich dir sein.
Begehre dich, wie deine Hände!

geschenkte Stunden

nicht viel an Zeit ist uns vergönnt
ein WIR gibt es nicht
nie ein gemeinsames Erwachen
und doch
Stunden - losgelöst
vom Dasein gestohlen
verstohlen
für ein wenig Glück
die wärmen in der Tageskälte
offenbaren

ich bin!
geliebt

Mittwoch, 15. Februar 2012

träumend stürzen

Am liebsten aber hatte sie wie früher auf dem durch die Luft fliegenden Schaukelbrett gestanden und, in dem Gefühle: »Jetzt stürz ich«, etwas eigentümlich Prickelndes, einen Schauer süßer Gefahr empfunden.Theodor Fontane
"Effi Briest"


träumend stürzen
stehe als haus
die tür verborgen
nur sichtbar für mich
schweigen
der fensterblick
nach innen gerichtet
höre den ruf
Effi komm
unbefangen

spüre ich den raum
durchflutet
von diamanten
bekränzt von efeu
durch nebelvorhänge
fühle
dein gretchenblick begehrt
wie ich
mich nicht versage
dich zu berühren
zu offenbaren
blütengleich
fallend

in die augen geschaut

Kopie-von-Blumen-773

dieses weiß im winkel
eine spur verstecktes
lächeln entschlüsselt
ungezähmtes
greifen in die tasten
im halbdunkel
unserer beziehung
wie mit absicht
heißt du amor

deinem blick standhalten
bedeutet widerspruchslos
meinen gefühlen
zu folgen und
ich sehe sie
die gefahr funkelt

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