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Freitag, 22. März 2024

Gewitter auf der Insel

Gewitter auf der Insel

Die Luft ist unerträglich heiß geworden
obwohl ein Schleier vor der Sonne liegt.
Die Möwen sammeln sich und schreien heiser,
und Haubentaucher treiben ihre Kinder
in nahgelegnen Schutz, in Küstenmulden.
Der Bauer öffnet schnell die Pferdeboxen
Das Federvieh, es hat sich längst verkrochen.
Die Grenze zwischen Himmel und dem Meer,
verschwindet mit dem letzten Hauch von Luft.

Die Mutter ruft die Kinder,“schnell ins Haus.“
Und mit dem Türenschlag beginnt das Grollen.
Durchs Fenster scheint der Himmel milchiggrün.
Im ganzen Haus, da hängen Angstgespenster,
die Oma packt die Tasche mit Papieren
und setzt sich auf den alten Wintermantel.
Ein Blick hinaus, das Wasser steht in Flammen.
Und niemand rührt sich bis ein Schrei ertönt.
„Die Stallung brennt und Vater bei den Tieren.“
Inmitten dieses Rufes kommt der Regen.

Es dröhnt und prasselt.“Oh du lieber Gott.
Wenn es dich gibt, beschütze Mensch und Tier.“
Die Wassermassen kämpfen mit dem Feuer,
der Hund verkriecht sich zitternd in die Ecke.
Ein schwefelgelbes Licht durchbricht den Himmel,
Sekunden sind vergangen bis zum Donner.
Die Eingangspforte öffnet schweigend sich
und in der Tür steht Vater mit dem Lamm.
„Das Feuer ist für heute wohl besiegt,
das kleine Schaf verlangt nach seinem Fläschchen.
Ich könnte einen steifen Grog vertragen.“

© Ilona Pagel 2022

Bauer sucht Frau

Bauer sucht Frau

Ich wünsch mir eine brave Frau
der ich die Kühe anvertrau.
Sie ist im Stall schon früh um vier
und abends bringt sie mir ein Bier.

Ich wünsch mir eine Schmusekatze
die nicht bemerkt ich zieh ´ne Fratze.
Die nicht viel spricht von Stil und Tanz
wo ich mich hinterm Köm verschanz.

Ich wünsch mir schnell `ne trächt`ge Stute
und Kinder, auf dem eignen Gute.
Sie soll mir zeigen wie was geht,
bevor die Wies ist abgemäht.

Die Frau muss sein, so wie mein Hund,
der ist mit treu, kommt jeder Stund,
der folgt mir brav auf Schritt und Tritt
und hält auch meinen Körper fit.

Ich wünsch mir eine schöne Frau
die schlau ist, wie im Stall die Sau.
Nur reinlich sollte sie schon sein,
dann will ich sie auch gerne frein.

Erntedankfest

Erntedankfest

Kraniche ziehen,
der Tag liebkost die letzte Zinne.
Einladend kommt er zu ihr.
Den Blick zum Himmel
sendet sie einen Gruß.
Gedanken schwingen
Pusteblumen im Wind,
verabschieden Gestriges.

Ihre wachen Augen,
verspielt und weise,
möchten alles greifen,
baden in dieser Stunde.
Die Kraft vom Morgentau aufsaugen,
das Frische im Garten
in dem sie
sich fühlt.

Gestärkt vom Leben,
gezeichnet von den Jahren
bereitet sie, dem Gehen der Zeit
ein Willkommen.
Schenkt den Zugvögeln
rotbäckige Früchte.
Kostet den Wind,
atmet die würzige Erde ein,
trinkt die Herbstsonne.
Bleibt eine Weile und lächelt.

© Ilona Pagel

Herbst in Schleswig Holstein

Herbst in Schleswig Holstein

Während Gänse schreiend südwärts fliehen
Nebel sich am Mittag erst verziehen,
Kinder mit Kastanien freudig spielen
Burschen auf die Tanzmariechen schielen.
Dann wird`s still,
weil der Herbst einziehen will.

Wenn die Hagebutte rot uns lacht,
Fischer sich zum Dorschfang aufgemacht,
Kinder nur in Gummistiefel laufen,
allseits türmen sich die Blätterhaufen.
Jetzt wird`s naß,
der Herbst kommt mit seinem Strass.

Viele Gäste sind vom Strand verschwunden,
bunte Drachen ziehen ihre Runden,
endlich heißt es moin. Ein freudig grüßen,
Apfelkuchen will den Tag versüßen.
Dann ist`s wahr,
der goldene Herbst ist da.

© Ilona Pagel

Wärme im Haus und im Gemüt

Wärme im Haus und im Gemüt

Längst hat die Zeit sich gewendet und kälter werden die Tage,
wolkenverhangen die Welt, gähnende Leere in mir.
Bis aus dem Kosmos ein Stern des Morgens am Himmel erstrahlt.
Sirius, funkelnder Stern, der mir die Hoffnung nun bringt.
Zweierlei Häuser sinds, die dir offen bleiben im Leben,
gibt dir das eine das Glück, formst du das andre dir selbst.
Arbeite, schaffe mit Frohsinn und warte nicht auf den Winter.
Bald ist die Arbeit geschafft, Hölzer genügend im Haus.
Wohlige Wärme verströmt des Ofens lechzende Zunge.
Scheite trockenes Holz herrlich erwärmt sich das Haus.
Schreiben und dichten am Ofen sind Musestunden des Tages.
Weihnachtsahnung im Sinn, unter dem wärmenden Dach.

© Ilona Pagel

Frohgemut

Frohgemut


Spannt den Schirm auf,
zieht die Mützen.
Planscht mit mir
durch all die Pfützen.

Lauft und lacht,
vergesst die Sorgen.
Herbstes Macht
vergeht dann Morgen.

Seht das Licht
und pflückt die Trauben.
Herbstgedicht,
so bunt die Lauben.

Erntezeit
im Feld und Garten,
Köstlichkeiten
auf uns Warten.

© Ilona Pagel

Im Zweig die Pflaume

Im Zweig die Pflaume

Es lacht im Zweig die Pflaume,
ich lasse sie am Baume.
Sie hat Besuch vom Wurm
zu zweit hört man sie dichten,
erzählen Spuckgeschichten
und purzeln dann vom Baum im Sturm.

Sie liegen nun im Rasen,
erschreckten arg den Hasen
bei seinem Mittagsschlaf.
Ihr kommt wohl flugs von Oben,
ach lasst doch nur das Toben,
ach bitte seit nun richtig brav.

© Ilona Pagel

Die Schnecken

Die Schnecken

Fast würdig schleichen Schnecken
erhaben um die Ecken.
Auf ihrer Fressenstour
zu ihrer Lieblingsspeise,
erzeugen sie ´ne Schneise
und schlittern gern auf fremder Spur.

Der Schleim fungiert als Kleister,
denn diese Plagegeister
verkriechen sich zur Nacht.
Sie kleben unterm Dache
und hängen selbst am Blache
kopfüber in fast jedem Schacht.

Vermehren sich durch Eier,
im Gras, am seichten Weiher
und hüten brav die Brut.
Doch für den Gartenmeister
sind Schnecken feiste Geister.
Ihn packt ganz schell die blanke Wut.


© Ilona Pagel

Wo Milch und Honig fließt

Wo Milch und Honig fließt

Der Garten ist ein wahres Schlemmerland.
Die Schnecke checkt grad meinen jungen Kohl,
sie schaut zum Nachbarn, sieht den Baumbestand.
Die Kinder und der Pudel fühln sich wohl.

Die Schnecke checkt grad meinen jungen Kohl,
die Wespe säuselt auf dem Blütenblatt,
die Kinder und der Pudel fühln sich wohl.
Dem Maulwurf ist der Rasen viel zu platt.

Die Wespe säuselt auf dem Blütenblatt,
„ich bin im Land wo Milch und Honig fließt“
Dem Maulwurf ist der Rasen viel zu platt,
er ackert fleißig bis der Klee nur schießt.

Ich bin im Land wo Milch und Honig fließt.
Der Nachbar hat den besten Baumbestand.
Er ackert fleißig bis der Klee nur schießt,
der Garten ist ein wahres Schlemmerland.

© Ilona Pagel

Arglos ohne Zwänge leben

Arglos ohne Zwänge leben

Man sieht manchmal Flamingos stehn,
Die rosig in die Zukunft sehn, ...
Eugen Roth

Scheint's gefunden hat der Vogel seine Mitte.
Tanzt vergnügt den ganzen Tag auf langen Beinen.
Schnäbelt hier und fischt nach einer Sahneschnitte,
mit der Welt und sich ist er doch stets im Reinen.

Könnte ich galant wie er durch Lüfte schweben,
reichten mir auch Fische und die kleinen Kröten,
bräuchte weder ackern, noch hinauf zu streben,
lernte ich nur vogelfrei auf Luxus flöten.

Zög als reiner Pilger durch die bunten Welten.
Misste keinen Tand und wollt mich nie vergehen.
Achte Mensch wie Tier und lasse alles gelten.
Singend würd ich rosig in die Zukunft sehen.

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