Montag, 1. Dezember 2014

Die Perle des kleinen Ilay

Die Perle des kleinen Ilay

Am Grab des Vaters schwor der kleine Ilay:
„Die schwarze Perle hole ich ans Licht,
du bist dann nicht umsonst gestorben - Vater.“
Und voller Stolz verkündet er der Mutter,
das Meer wird unsre Rettung sein, der Weg
ins Glück. Die Armut findet dann ein Ende.

„Wo bist du Perle der Kleopatra,
versteckt vor Menschen? Tane, Weltenschöpfer,
erbarme dich und zeige mir das Licht.“
Erbitte ich von dir zuviel? Zuviel
des Opfers Meerespracht, der Armut endigt?
Den Sprung, - ich wags, wo Klippen Wellen brechen.

Getaucht! Die Tiefe ist wie Glorienschein!
Im bodenlosen Rausch erfühle ichs,
die Freiheitssonne blickt mir ins Gesicht.
Verschlossne Türen öffnen sich. Endlos
die Weite dieser Welt, die Sinne flutet.
Versunken, lausch ich fremder Melodie
und werde eins, mit Fisch und Meergetier.
Ein Paradies ist diese eigne Schöpfung,
erdacht fürs Leben, unberührter Quell.

Und Ilay schaut mit neuem Blick auf Farben,
der Meeresstraße zartes Flatterkleid.
Bestickt mit Perlen von gefrornem Tau,
bemalt mit feinstem Regenbogenglitter.
Und Pfauenwedel nickten weich, begrüßend
den Sohn des Perlentauchers zu, Gast zu sein
in diesem Haus der Unterwasserwelt.
Vorbei ziehn Rosse - schnaubendes Gespann
verteilen Plankton neu auf diesem Grund.
Und nach dem Sturm wird oft ein Stern geboren.

Ein Stern der Ilays Herz jetzt gänzlich öffnet
er trägt ihn zu des Vaters innrem Wesen.
Der liebte jeden Fisch und jeden Stein
und sprach von göttlich heiterer Natur.
Der Menschenseele, die dem Wasser gleicht.
Vor seinen Füßen liegen Austernmuscheln
und atmen, zeigen ihm das Rosenfleisch.
Wie könnt ich dieses Erdenwunder rauben?!

Erzählen will ich von den Meeresmuscheln,
vom Leben dieser fremden Märchenwelt.
Geboren - Gott zum Lob! Bin ich nicht zum Dieb.
Der Reichtum liegt im Herzen, wie die Perle.

Montag, 20. Oktober 2014

Streitkultur

Der Streit, die Kultur / typisch denke ich. Der Streit ist männlich und mein Inneres wehrt sich.
Wehrt sich gegen das Vorrecht der Männer. Nein, Frauen benutzen nur allzu oft andere Mittel um einen Kampf auszutragen.
Mit der Muttermilch trinken wir auch diesen Part. Trinken Realitäten von Macht, Obrigkeit und den Geboten. Aber welche Gebote?
Die einzige Religion die zählt ist mein Herz, war es immer. Aber Vorsicht!
Vorsicht trank ich mehr als alles andere. Ich lese in den Augen der Mutter die Angst. Überall können unsichtbare Ohren unsere Worte von der Zunge tragen.
Wiederworte / eigene Meinungen waren verboten / dadurch wurde aber genau die gegenläufige Kraft in mir mobilisiert.
Es mag falsch sein, was ich sage, aber ich möchte sagen dürfen / dürfen ohne die Angst in Mutters Augen zu spüren. Wie uneinsichtig Kinder sind, mit ihrem Denken.
Selbst die Mütter müssen sich hüten / vor ihren Worten / ihrem eigenen Fleisch und Blut / nichts anvertrauen / zum Schutz. Überall war der „VEB Horch und Guck“.
Könnten sie meine Gedanken erraten / im Gesang der Laubenpieper Misstöne finden?
Lauben gehörten immer schon an den Rand der Städte.
Jeder Staat hat sein eigenes Gesangbuch. Schreihälse wurden immer gejagt. Doch wo Gras niedergetreten wird entsteht ein Weg. Ein Weg um Mauern einzureißen und Positionen zu beziehen.
Manchmal stellte ich mich tot. Aber mein Tod beeindruckte niemanden. Ich fühlte mich wie ein Niemand / ohne eigene Meinung. Nur meine Gedanken waren nicht totzukriegen.
Nichts ist wichtiger als standhaft zu sein / standhaft um Freiheiten zu kämpfen.
Wo das Denken und die Meinungsäußerung mit Verfolgung und Gefängnis bestraft wird, wird der Mensch zum Maulkorbhund. Es gibt genügend Möglichkeiten den Einsatz des Maules einzuschränken und das Beißen zu verhindern. Doch die Instinkte schärfen sich und das Gemeinschaftsgefühl / aus der Not geboren / gibt unentdeckte Kräfte frei.
Gedanken sind Erde / die Worte tragen die Ernte.
Jetzt darf ich laut streiten um Alles / alles was mir wichtig und lebenswert scheint.

Auch ich kann mich verirren, auf meinen Wegen. Hoffe, es finden sich dann Rebellen, die mit mir ins Gefecht gehen, mir Wege zeigen.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Falten die das Leben gräbt

icon

Wenn ich mich straffen lass im Geiste dieser Zeit,
den Jahren schlage ich ein Schnippchen ganz gewollt.
Die Falten glätten sich für meine Fraulichkeit
perfekt im Stil von heut, der Gegenwart gezollt.

Das Scheusal Alter hat nach Mode nie gefragt,
es zeugt vom Leben, launig, bitter oder wild.
Durch Spritzen schier und glatt, mit Nervengift verjagt,
erscheint mein Puppenangesicht bald süß und mild.

Der Mutter Abwaschhände streichle ich mit Dank,
die große Alltagsmühe im Gesicht auch lebt.
Verzichte ich auf Botox aus der Schönheitsbank,
dann sieht die ganze Welt, das Leben Runzeln gräbt.

Das innre Auge, hoffe ich wird Sanftheit sein
und wandelt äußre Werte, hin zum Glücklichsein.

Sonntag, 5. Oktober 2014

Stiller Zauber

apfelbaum

Den Apfel will ich hängen lassen.
Er haftet fest am Mutterbaum,
die Wangen rot vom Sommertraum.
Ergriff ich ihn, ich würd mich hassen.

Die Wangen rot vom Sommertraum,
versteckt er sich in Blättermassen.
Ich möchte ihn nur zärtlich fassen,
er haftet fest am Mutterbaum.

Ich möchte ihn nur zärtlich fassen,
erzählt er nicht, woran er denkt?
Zu schüchtern wer die Wangen schenkt,
versteckt er sich in Blättermassen.

Zu schüchtern wer die Wangen schenkt?
Das Sonnenlicht erhöht sein Strahlen.
Ein ganzer Kerl, der muss nicht prahlen!
Erzählt er nicht, woran er denkt.

Ein ganzer Kerl, der muss nicht prahlen,
verbergen ist ein Fingerzeig.
Drum lächelnd geh auch ich und schweig,
das Sonnenlicht erhöht sein Strahlen.

Drum lächelnd geh auch ich und schweig,
Ergriff ich ihn, ich würd mich hassen.
Den Apfel will ich hängen lassen,
verbergen ist ein Fingerzeig.

Mittwoch, 24. September 2014

Willkommen - Welcome - Hun bixer hatin im Hort der Herzlichkeit

Willkommen - Welcome - Hun bixer hatin - im Hort der Herzlichkeit

Willig und würdig empfangen wir dich, sei Willkommen,
schwer geprüfte Schwester aus Somalia, Sannu da zuwa.
Konntest dem Krieg entkommen, Khoshumadi, Karibu.
Missbraucht von Milizen, im Land gebranntmarkt,
bieten wir dir Bleibe und eine neue Basis.

Folteropfer, hier findest du Heim und Frieden.
Komme zu Kräften, ich möchte dich kurieren.
Hilfesuchender ohne Herd, hier ist ein Heim,
Hun bixer hatin.
Brot und Bett kann ich dir bieten.
Stehe auf, suche deinen Stolz, Swaagat.
Richtschnur und Ratgeber
will ich sein auf deiner Reise.

Optimistisch und offen empfange ich dich Ökonom.
Handwerk und Handel wird hier Erfolg haben.
Genie und Begabung, seid begrüßt
Haus und Hof stehen offen für euer Handeln.
Ziehe ein, Kunst und Kultur zum gemeinsamen Konzert.
Brechts und Bukowskis verfasst eure Botschaft.
Erdet euch und plant einig unser Eldorado.

*Sannu da zuwa – Willkommen auf Haussa zentralafrikanische Sprache
*Dobro dosli – Willkommen kroatisch
*Hun bixer hatin – Willkommen kurdisch
*Khoshumadi - Willkommen persisch
*Karibu – Willkommen Suaheli
*Swaagat – Willkommen hindi

Samstag, 16. August 2014

Sommerakelei

duerer_akelei

Der linde Ton der Sommerakelei
gefällig fließt er bis ans Heimattor.
Mir scheints wie eine Liebesschmeichelei,
ein Gruß, ein Händedruck im Blütenchor.

Sogar bei jenen schattenfreien Bänken
im Park erblühts im Blau des Männertreu.
Aufs Träumen mag das Herz sich hier beschränken,
das Blümchen schaut geheimnisvoll und scheu.

In früher Morgenstund, da fällt der Tau.
Das Köpfchen sinkt und bleiern lasten Tropfen.
Vernehme ich ein Klageton, ein „au“?
Nur Früchte warns, die auf den Boden klopfen.

(Gemälde von Dürer)

Donnerstag, 14. August 2014

Freie Lyrik wird sein

Doch traf der wilde Reimeschmied
ein Mensch der hörte mit den Augen
und dachte, weh was hier geschieht,
dass soll und will im Jetzt nichts taugen.

später Freund
wenn die Lyrik sich erhebt
über die reine Zahlenlehre
das Herz vor der Endung steht
wird das Ergebnis
freie Lyrik
sein

Die liebe Nachbarschaft

Die Nachbarn hab ich lieb, betrachtet mit Distanz.
Da gibt's den alten Kurt mit seinem Rattenschwanz,
der pünktlich zehn vor Eins am Samstag mäht sein Land.
Um Zwei erscheint die Frau, gestylt in vollem Tand,
die sagt:„ Nun bisschen flott, wie soll ich dabei schlafen?“
Und tollt des Nachbars Kind, will sie es gern bestrafen.

Die Quasselstrippe Gritt berichtet über'n Zaun
von Arbeit, Lust und Leid. Erzählt nur im Vertrau'n
im ganzen Häuserblock, von ihrem heißen Traum.
Die Ruhe ist passé, zu eng ist doch der Raum.
Da jault ein Instrument, ich hol den Reisepass.
Beharrlich übt der Tom auf seinem Kontrabass.

Die Hausgenossen sehn, die Koffer voll gepackt.
„Es ist ja Reisezeit und wir sind hier versackt.“
So sprechen sie im Chor und laufen wie der Wind.
Vorbei der ganze Krach, verschwunden alle sind.
Die Straße ist verstummt und niemand da der schwärmt
vom letzten Straßenfest, das mir das Herz erwärmt.

Montag, 23. Juni 2014

Ballade vom Überwachungsstaat

Nichts verberge ich vor diesem Land,
jedes Aua ist ihm wohl bekannt.
Kommt ein kleines Erbe über Nacht,
von der Steuer wird es überwacht.

Daten unerbittlich kontrolliert,
Spitzeldienste dafür engagiert.
Suchmaschinen scannen jedes Wort,
finden dich und dein Geheimrapport.

Ein Bett für den BND - das ist immer frei
denn es ist Sommer und was ist schon dabei ...

Schnell und lautlos komm ich zum Verhör,
nach Guantánamo, ich schwör.
Stecke tief in einem Wasserfass,
schmeißen mich den Hunden vor zum Fraß.

Flüstern Spatzen grell in meine Ohren
den Verstand, den habe ich verloren.
Terrorrist! Verdächtig bist auch du.
Bürgerrecht für dich? Nun hör mal zu!

Belauscht wird jeder - Deutschland ist dabei
denn es ist Sommer und was ist schon dabei ...

Wirr der Traum vom Überwachungsstaat?
Angst und Bange wird mir in der Tat.
Ausgesperrte Wahrheit gab es schon
Eingesperrte Denker – Volkes Lohn?

Rundum-Überwachung - sage: Nein!
Gläsern wollen wir als Menschen nicht sein.
Wissen ist auch Macht! Es ist dein Ruder,
traue nicht gedankenlos dem Bruder.

Ein Bett für Snowden - das ist nimmer frei
denn es ist Sommer und was ist schon dabei ...

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