Dienstag, 17. Mai 2016

Friedensmarsch

Wie reich, so denke ich in mancher Nacht,
die Welt erglänzt an guten Heldentaten.
Wenn Menschen nur, was sie als Kind gedacht,
als Ziel sich setzten, Wahrheit wird beim Starten.
Ich stöbre heut in abgelegten Kleidern
der Kindheit. Mag ins Schwärmen grad geraten.
Gerechter wollte ich die Welt mir schneidern
und alle Kinder sollten glücklich leben.
Ich lernte, umzugehen mit den Neidern,
sie einzubinden, offen auch zu geben.
Als Kind umarmte ich die ganze Welt,
versprach mir selbst, das Reinste anzustreben.
Erschrecke jetzt vor meinen holden Zielen
und meinem Kampf mit allzu stumpfen Waffen.
Es liegt der Staub, Bequemlichkeit auf Dielen
und müde knarren sie vom täglich Raffen.
Die Zeit verträgt sich nicht mit Müßiggang.
Ich kann nicht stumpf auf Leichenberge gaffen.
Der Schrei nach Frieden in mir nie verklang.
Ich stehe auf und gehe auf die Straße
und stimme ein im Friedenssprechgesang.
Ich brauch die Mauer nicht für Staat und Rasse
und alle Waffen sollen endlich schweigen.
Der Hall ertönt im Land, in jeder Gasse.
Wir fordern Frieden, wollen endlich zeigen,
der Traum des Menschen muss doch Wahrheit werden.
Der Mut der Kindheit wird sich nie mehr neigen,
für freie Kinder lebe ich auf Erden.

Frühlingserwachen

Würmchen schlängelt gutgelaunt durchs Moos
staunt und denkt, ist heute hier was los?
Streckt erwartungsvoll den Kopf zur Sonne
weiche Frühlingsluft, welch eine Wonne.

Heimlich sucht das Liebespaar, das Nette
Frühlingszeit und weiches Gras zum Bette.
Schlüsselblume öffnet ihre Blüte,
selbst der Bösewicht, er zeigt nun Güte.

Heiße Öfen ziehen raus zur ersten Tour
rauf auf Straßen, Sommerwege, Wald und Flur.
alte Herren liegend unterm Mandelbaum
wachen auf, sie hatten einen tollen Traum.

Christliches Vaterland

Verpönt ist heute Mitgefühl
mit Menschen ohne Heim und Brot.
Die Mehrheit zeigt sich streng und kühl.
Verspottet wird die Nächstenliebe.
Der Zeitgenosse sieht auf einmal rot,
im Angesicht von hilfsbereiten Nachbarn.
Er heult, die Gabe ist schon bald sein Tod.
Er redet einen Schmarrn,
von Treu und deutschem Vaterland,
von Angst vor Überfremdung.
Er reicht dem Mob doch nicht die Hand.

Verrohung seh ich, welche Schand.
Was wird aus dir, du armes Land?

Reddevitzer Höft

Die kleine Bucht, bewacht von Buchenwäldern
verzaubert mich durch Schweigen.
Die krumme Seele leert sich sanft vom Toben,
erhebt sich wie die Saat aus Winterfeldern
und tanzt vergnügt den Reigen
zum Lied der Lerche fühlt sie sich erhoben
und möchte dankend loben:
Den Augenblick, der ihr die Stille schenkte
und ganz gelassen zu sich selber lenkte,
die Frühlingsluft, die lauen Atem brachte,
dem Tag, an dem das Herz von Herzen lachte.

In dir sind ungenutzte Feuer

Beginne deinem Ich zu trauen,
in dir sind ungenutzte Feuer.
Der Vater schilderts im Vertrauen,
dem Sohnemann am Lagerfeuer.

Erzählt vom Lebensabenteuer,
dem Sohnemann am Lagerfeuer.
Beginne deinem Ich zu trauen.
Nur fange an, nach Vorn zu schauen.

Das Gestern nimm es, nimms als Steuer,
nur fange an nach Vorn zu schauen.
Erzählt vom Lebensabenteuer,
wie er dem Ich lag auf der Lauer.

Der Vater schilderts im Vertrauen,
wie er dem Ich lag auf der Lauer.
Das Gestern nimm es, nimms als Steuer,
in dir sind ungenutzte Feuer.

Es gibt Tage

Da möchte ich mir eine Höhle bauen
und warten bis das Jetzt von selbst verschwindet.
Da ist die ganze Erde nur ein Grauen
und nicht mal meinem Geist will ich vertrauen.
Den Funken brauchts, der Böses überwindet.

An solchen Tagen kann ich keine Verse schmieden
denn Bilder finden Worte ohne Wende.
Im Innern suche forschend ich den Frieden
und fühle mich nur seltsam abgeschieden.
Das Gleichgewicht erspüre ich am Ende.

Dort draußen brodelt immer noch das Leben.
Ich sitze hier geborgen unter Decken
und wünschte wie ein guter Geist zu schweben.
Ich würde allen Menschen Frieden geben
damit sie wahre Liebe neu entdecken.

Ein Theaterstück

Ein jedes Menschenwort ist mir zuwider
und jedes Angesicht ist mir ein Grauen.
Ich spüre Gier und schließe meine Lider.
Wie sollte ich den Menschen auch vertrauen?

Gesetze werden überall gebrochen,
der Treueschwur, er wird zur Lebenslüge.
Ihr Denken ist vom eignen Wohl bestochen,
nur doppelzüngig quillts aus dem Gefüge.

Ich suche eine Insel ohne Spiegel,
verachte mich und meine ganze Rasse.
Im Rampenlicht da brodelt längst der Tiegel,
vergehen soll die Brut, die Menschenmasse.

Ich bin voll Dank, der Spuk ist nun beendet,
der Albtraum hat mich Gott sei Dank verlassen.
Der Vorhang fällt, Applaus hab ich gespendet.
Ich könnte Menschen nie und nimmer hassen.

Sing den Song

Sing den Song, halte Schritt Soldat,
letztes Lebewohl, ein Blümchen und ein Lied.
Wohl ist Wahnsinn dieses Kriegsgewimmel, wirst
Haus und Hof und diesen Himmel
wirst du Kind und Kegel auch bewachen?
Knarren knallen, auf zum Kampf!

Stolz und schmissig unsre Söhne schreiten
trotzen treu, oft Tod und Teufel.
Wollen wirklich wir den Wahn? Wittern wir in Worten
der Despoten nicht das Doppelspiel der Diktion?
Bete Bruder, noch bevor der Bann dir bricht
grenzenlos ist nichts, nicht Gott und großer Glaube.
Musst du erst Mütter sehen, die müde
Totentücher tragen unter leeren Tränenaugen?

Opferst dich ohnmächtig jeder femden Order.
Folgst devot den Führern - für Volk und Vaterland
Schweigst schweren Herzens an der Todesschwelle.
Glanz und Gloria werden hier nicht glänzen.
Wahnwitzig wallten Grausamkeit und Gewalt.
Frieden und Freiheit, die sollen sich fügen.
Enden muss endlich das Elend auf Erden.
Sing einen neuen Song, halte Schritt Soldat.

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